Mittwoch, 11. Februar 2009

Arsen und Spitzenhäubchen

aufgeführt im Grazer Schauspielhaus


Mortimers alte, liebevolle Tanten, Martha und Abby, leben zusammen mit ihrem geistig behinderten Neffen Teddy, der sich für Präsident Roosevelt hält, in einem großen Haus. Sie bringen regelmäßig ältere, einsam wirkende Männer mit vergiftetem Holunderwein um, allerdings aus Mitleid. Mortimer entdeckt eine Leiche in einer Sitzbank und erfährt, dass Teddy in dem Glauben den Panama-Kanal zu buddeln, seinen Tanten bei der Beseitigung toter Menschen behilflich ist. Mortimer überlegt eifrig, was er machen könne, um seine Tanten vor dem Gefängnis zu bewahren, muss aber ins Theater. In seiner Abwesenheit platzt sein verschollener, krimineller Bruder, Jonathan, bei den Tanten herein. Zusammen mit seinem Kumpanen Dr. Einstein möchte er eine Leiche beseitigen. Er erfährt von Teddys Kanal und sieht darin eine Gelegenheit, den leblosen Körper los zu werden. Mortimer funkt ihm aber dazwischen. Schlussendlich wird Jonathan gefasst, Teddy wird eingeliefert und die beiden Tanten morden weiter.

Die Geschichte wird komisch dargestellt. Vor allem Teddys Geschrei und sein dämliches Verhalten sind anfangs für einige Lacher gut, gehen einem nach einiger Zeit aber auf die Nerven. Doch auch die Tatsache, dass die beiden alten Damen aus ihren Morden absolut kein Geheimnis machen, sogar völlig offen damit umgehen und jedem davon erzählen trägt entscheidend zur Komik des Stückes bei. Auch der Polizist mit seinem absurden Theaterstück und seiner Blindheit, auf die Ereignisse um ihn herum bezogen, sorgen für Gelächter. Doch oft benehmen sich die Darsteller tollpatschig und ungeschickt, was bei mir aber bloß ein müdes Grinsen bewirkt hat.

Die Kulisse besteht aus einem (natürlich verkleinertem) Haus, dem eine Wand fehlt. Dadurch hat man alle Räume abgesehen vom Keller im Blick, wobei sich ein Großteil der Handlung im Wohn- bzw. Essbereich abspielt.

Die schauspielerischen Leistungen waren alles andere als schlecht. Die Darsteller verhalten sich größtenteils im richtigen Verhältnis „affig“ und ernst.

Sonst wäre noch zu sagen, dass die Geschichte nicht allzu gut hinüber gebracht wird, der Witz steht im Vordergrund, wobei etwas Ernst nicht geschadet hätte.

Alles in Allem ist „Arsen und Spitzenhäubchen“ ein unterhaltsames Stück mit keinem besonders hohem Niveau, aber viel Witz.

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